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Steuerung des Heilverfahrens

Um die Steuerung des Heilverfahrens nach Verletzungen zu optimieren, begannen wir vor über 20 Jahren die Weller-Tabelle aufzubauen und entwickeln diese kontinuierlich weiter. Für das System Weller werten wir eine große Zahl valider Diagnosen aus und können so bei unterschiedlichen Verletzungsmustern die wahrscheinliche Dauer des Heilungsverlaufs ermitteln. Auf Basis dieser Daten werden konkrete Behandlungspläne erstellt sowie die Kommunikation zwischen verletzten Personen, medizinischem Personal und Sachbearbeitung optimiert. Das System Weller bildet so die Grundlage einer effizienten Steuerung von Heilverfahren, wodurch die Rekonvaleszenz von Verletzten verkürzt wird. Das verringert sowohl Kosten als auch menschliches Leid!

Die Weller-Datenbank ist in erfolgreichem Einsatz bei gewerblichen Berufsgenossenschaften, landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und mittlerweile auch bei privaten Versicherungsträgern. 

Wie kompetent ist Ihre Heilverfahrenssteuerung?

Die nachstehenden Fragen dienen Ihnen dazu, den aktuellen Stand Ihrer Steuerung zu überprüfen. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit.

  • Ist die Qualitätssicherung der Heilverfahren Ihr Ziel? 
  • Kennen Ihre Reha-Sachbearbeiter/-innen die medizinisch relevanten Interventions-Zeitpunkte entsprechend der Laufzeitprognosen für Verletzungen? 
  • Kennen Ihre Reha-Sachbearbeiter/-innen die zeitgemäßen Behandlungsmethoden je Verletzungsmuster und die entsprechenden Standards der Physiotherapie? 
  • Wissen Sie, was typischerweise einzelne Verletzungen an Kosten für ambulante und stationäre Behandlung verursachen (gegliedert nach Schweregraden und Behandlungsmethoden)? 
  • Kennen Ihre Reha-Sachbearbeiter/-innen die typischen Warnsignale zur Einleitung eines speziellen Case-Managements aufgrund Verletzungsmustern, Berufsbild, Komplikationen? 

Wenn Sie alle Fragen mit Ja beantworten, sind Sie vorbildlich. Ansonsten können Ihnen die Fakten zur Weller-Datenbank Ideen vermitteln, wie Sie Ihre Steuerung verbessern können. 

Produktübersicht Weller-Tabelle

Das Basispaket gliedert alle Verletzungsmuster entsprechend medizinisch relevanter Aspekte nach dem "Weller-Key". Die Verletzungsmuster sind in leicht, mittel und schwer gruppiert. Innerhalb der Schweregrade finden Sie die gängigen aktuellen Behandlungsmethoden. Hierfür gibt die Datenbank jeweils Laufzeitprognosen für maximale Ausfallzeiten bei komplikationsfreiem Heilverlauf. Die Prognosen berücksichtigen dabei das Berufsbild des Patienten und werden über laufende Fallstudien abgeschlossener und gesteuerter Fälle kontinuierlich validiert. Aus der End-Termin-Prognose werden Zwischen-Kontroll-Termine zurückgerechnet. Der damit gebildete Steuerungsplan ermöglicht eine zeitgerechte Interventions-Systematik. Zeitgerechte Intervention bietet die Chance zur rechtzeitigen Intensivierung der Heilbehandlung und Abschluss in angemessener Zeit.
 

Die Datenbank enthält zusätzlich folgende Beratungselemente:

  • Grundsätzliche Hinweise je Verletzungsmuster (Diagnostik, erforderliche Zusatzbefunde, Anatomie usw.)
  • Zuordnung zum Verletzungsartenverfahren (Behandlung in speziell zugelassenen Krankenhäusern erforderlich?)
  • Typische Komplikationen und entsprechende Aktionen
  • Warnsignale für Berufshilfe (Case-Management?)
  • Medizinische Indikation für ein Reha-Management
  • Zuordnung der AO-Klassifikation
  • Behandlungspläne (Physiotherapie (KG,EAP,BGSW)
  • GRA_LEI_LINK (Verbindungstabelle zwischen den Weller-Keys der Basistabelle und den korrespondierenden Seiten im Grafischen Leitfaden)

Technische Voraussetzungen

Die Datenbank ist plattformneutral im ASCII- und dBASE-Format mit Aufbaubeschreibung abgelegt und kann damit in jedes Datenbank-Zielsystem (Oracle, DB2, Adabas usw.) konvertiert werden. Damit ist eine Einbindung der Datenbank in Ihr Vorgangssystem (Termine, Textverarbeitung usw.) einbindbar.

Der grafische Leitfaden enthält die wesentlichen Beratungselemente des Basispaketes mit zusätzlicher Illustration der Verletzungsbilder, Behandlungsmethoden usw. 

Er ist als PDF-Datei (Acrobat Reader) mit Menü-Struktur zur Navigation verfügbar. Er kann sofort und ohne besonderen Technikaufwand installiert werden

  • auf einem Netzwerkserver für beliebig viele Clients 
  • in einem Intranet für beliebig viele Clients 
  • auf jedem PC .

Der jeweilige Client benötigt den Acrobat Reader ab Vers.5.0. 

UV_DIAG ist ein Zusatzprodukt für Unfallversicherungsträger und verbindet den Unfallversicherungs-Diagnoseschlüssel mit der Schlüssel-Struktur des "Weller-Keys", der Weller-Datenbank. 

Weller Online enthält folgende Elemente:

  • Grafischer Leitfaden mit Diagnose abhängiger Arbeitsunfähigkeitsdauer als Zielprognose.
  • Besondere Bedeutung einer validen Diagnose (Weller-Key). Das ist eine Schlüsselaufgabe der beteiligten Ärzte.
  • Bei der prognostizierten Arbeitsunfähigkeitsdauer (AUF-Dauer) wird die Art der ausgeübten Tätigkeit berücksichtigt.
  • 170 Hauptdiagnosen, entsprechend der Ausprägung der Verletzung weiter differenziert, nach L (leicht), M (mittel), S (schwer) => insgesamt 455 Verletzungsmuster.
  • Erfahrungsbasierte Therapievorschläge (Reha-Maßnahmen) mit dem Ziel, möglichst rasch vollschichtige und wettbewerbsfähige Arbeitsfähigkeit der verletzten Person durch zielgerichtete Behandlung zu erreichen. Die gesicherten AUF-Prognosen kommen aus der zentralen Unfallversicherungs-Controlling Datenbank (UVCD). Die Ergebnisse (tatsächliche Dauer und Kosten) der nach Weller gesteuerten Fälle – fast alle Unfallversicherungsträger (UVT) sind Weller-Anwender – werden seit 20 Jahren gespeichert und AUF-Prognosen entsprechend aktualisiert.
  • Weller-AUF-Prognosen zeigen Standardwerte für die einschlägigen Weller-Keys. Eine Überschreitung der "Weller-Prognose" ist Hinweis für den UVT, individuell einzugreifen und besondere Probleme und Komplikationen festzustellen und zu berücksichtigen, ggf. frühzeitig Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu prüfen. Die behandelnden Ärzte haben dabei eine besondere Informations- und Unterstützungsaufgabe.
  • Die "Erläuterungen für Ärzte" enthalten AUF-Prognosen in der Art, dass Ärzten angezeigt wird, innerhalb welcher Zeiträume (in Wochen) Verletzte mit einschlägiger Diagnose wieder arbeitsfähig werden – und zwar 60%, 75% und 90% der Verletzten.

Kosten

Die jährliche Nutzungspauschale beträgt EUR 240,00 zzgl. gesetzl. MwSt. Das Produktformat ist eine webbasierte Lösung mit Zugang über Benutzername und Passwort.

Zur Registrierung für Weller Online

Diagnoseschlüsselung nach ICD-10

Die Weller-Codierung ist traditionell mit dem DGUV-Schlüssel verknüpft. Um eine Anbindung an das führende Klassifikationssystem ICD-10 zu schaffen, wurde nun ein Übersetzer Weller > ICD-10 entwickelt. Für die Anwendung gibt es einen „Code-Umrechner“.

Der Weller / ICD-10 Übersetzer basiert auf in-memory-Technologie und ermöglicht somit die Berechnung der einschlägigen Weller-Keys in Echtzeit.
An Umsetzungsmöglichkeiten gibt es eine dialog-basierte Internet-Applikation oder die Integration in Kernsysteme mittels moderner Schnittstellen. Realisierbar ist mittelfristig auch eine systematische Einbindung der DGUV-Schlüssel durch einen Übersetzer zu ICD 10. Langfristig denkbar scheint sogar die Ablösung des DGUV-Schlüssels durch das ICD-Klassifikationssystem.

Der Übersetzter steht allen Interessierten zur Erprobung und Nutzung zur Verfügung.

Hier gelangen Sie zur Internet-Applikation

Für Anregungen, Fragen und Hinweise zum ICD-10 Übersetzer wenden Sie sich an: Peter.Kehl@remove-this.bgn.de

Steuerung psychischer Gesundheitsschäden

Neben somatischen Gesundheitsschäden erlangt die Steuerung psychischer Erkrankungen zunehmende Bedeutung.

Die "Weller-Handlungshilfe Psyche" (eine IT-gestützte Anwendung) ermöglicht es, nach psychischen Belastungen Empfehlungen zur Behandlungssteuerung, zur Diagnosesicherung und zu besonderen Therapiemaßnahmen zu erhalten. Dabei werden von dem interaktiven Expertensystem nicht nur die in den Diagnosemanuals DSM-5 und ICD-10/ ICD-11 genannten Symptome und die in den Leitlinien der Fachgesellschaften vorgeschlagenen evidenzbasierten Behandlungsmaßnahmen berücksichtigt, sondern auch relevante ICF- Kontextfaktoren in die Analyse einbezogen. Nähere Informationen zum zugrundeliegenden Forschungsprojekt erhalten Sie hier.

Der Namensgeber

Die Weller-Datenbank entstand und wurde weiterentwickelt unter fachlicher Federführung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Siegfried Weller (* 28. Juli 1928 in Welzheim ; † 27. August 2019 in Tübingen), ehemaliger Ärztlicher Direktor der BG-Unfallklinik und Ordinarius für Unfallchirurgie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Zur Qualitätssicherung wurde Prof. Dr. Weller durch ein Expertengremium, bestehend aus Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Berlin, Dr. Wolfgang Kaufmann, Sinsheim und Prof. Dr. Andreas Wentzenzen, Ludwigshafen, unterstützt.